Wann ist Konsequenz bei der Erziehung angebracht?
Neulich wurde mir die Frage gestellt wann ich denn eigentlich endlich mal anfange konsequent zu sein. "Du musst das Kind auch mal schreien lassen." Da musste ich erstmal schlucken. "Nein, muss ich nicht." Der Bub ist 10, fast 11 Monate.....hallo? Muss ich jetzt schon konsequent sein? Ist ein "Nein, das darfst du nicht" mit geschärftem Ton und erhobenen Zeigefinger nicht genug? Ich finde schon. Dann habe ich mir die Frage gestellt:
"Was kapiert er wohl schon und was noch nicht?"
Klar man bildet sich oft ein, dass er ein "nein" versteht, wenn er von der Steckdose weggeht, nachdem ich ihn verwarnt habe. Aber ist es wirklich so? Ist ja im Prinzip eigentlich egal. Ich denke nur, dass Konsequenz in diesem Alter nicht angebracht ist.
Ein Baby braucht Fürsorge, Vertrauen, Wärme und all das damit es sich wohl fühlt. Meine ich zumindest zu glauben. Das abendliche Weinen im Gitterbett zerreisst mir schon genug mein Herz, dass ich nach spätestens zwei Minuten aufspringe und zu ihm renne. Ich kann einfach nicht anders. Ich glaube das sind einfach Mutter-Instinkte.
Konzentration auf positive Handlungen des Babys
Ich denke es ist wichtig sich auf die Dinge zu konzentrieren die das Baby darf und kann und nicht auf die Dinge die es nicht darf. Ein Beispiel: Das Baby will an einem Kabel ziehen, soll es aber nicht. Bevor man immer wieder "nein" sagt und die Stimme hebt, wäre es vielleicht besser das Baby abzulenken, mit einer anderen Spielsache.
Und nicht vergessen: Babys tun oft Dinge bei denen sie wissen, dass die die ungeteilte Aufmerksamkeit bekommen. Ob es was Verbotenes ist, oder nicht, können sie noch schlecht einschätzen.
Wenn sie round about einem Jahr sind können sie langsam verstehen was welche Worte bedeuten, ob sie "ja" und "nein" schon unterscheiden können steht erstmal noch in den Sternen.
Was bedeutet Erziehung?
Erziehung bedeutet für mich dem Kind so viele gute Verhaltensweisen, Eigenschaften und Werte im Leben mitzugeben wie möglich, damit es ein halbwegs eigenständiger und lebensfähiger und hoffentlich glücklicher Mensch wird. Damit fange ich jetzt schon an:
Wir räumen abends gemeinsam auf.
Wir verabschieden gemeinsam, wenn jemand kommt/geht.
Wenn er in seinem Bettchen liegt bleibt er da, auch wenn er jammert. Das einzige was ich mache ist Händchen halten, singen und in den Schlaf streicheln.
Es wird jeden Abend Zähne geputzt, Gesicht und Hände gewaschen.
Gegessen wird nur im TripTrapp (okay, fast immer).
Beim Essen kommt Löffel/Gabel weg, wenn er Quatsch damit macht, sprich die Sachen auf den Boden wirft. Ich nehme dann an er ist satt und will lieber spielen.
Wie geht es dann weiter mit der Erziehung?
Das sind jetzt ein paar Auszüge. Ich denke ich bin auf dem richtigen Weg und du bestimmt auch. Was ich sagen will:
Jede Mutter hat ein Gefühl für ihr Kind was wann richtig ist und davon sollte sie sich nicht abbringen lassen.
Womit ich möglichst bald anfangen möchte ist, dass er lernt nicht dauernd im Mittelpunkt zu stehen - auch das wird mir persönlich schwer fallen. Aber ich denke es ist an der Zeit, dass er es schafft sich auch mal für eine kurze Zeit alleine zu beschäftigen. Spannend wird die Zeit bei der Tagesmutter die bald losgeht. Ich bin gespannt wie er sich anderen Kindern gegenüber verhält, vor allem in Konflikten. Baut er Freundschaften auf? Wird er mich vermissen? Die Tagesmutter vielleicht lieber mögen als mich? Das wäre ja ein Horror - aber auch daran denke ich. Welche Werte gibt sie ihm mit? Mehr als die Tagesmutter bis jetzt super zu finden kann ich nicht tun.
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