Gibt es einen Norm-Bereich, so nach dem Motto: “Wenn ihr x Monate kein Sex habt isses okay, aber wenns x Monate anhält, dann hats mit dem Baby nix mehr zu tun!” Kann man hier eine pauschale Aussage treffen?
Pauschale Aussagen helfen Paaren nicht weiter. Im Gegenteil. Sie erschweren die herausfordernde Situation noch zusätzlich. Denn hinter den Aussagen liegen versteckte Abwertungen: Wenn ihr nicht der Norm entsprecht, d.h. dem, was die meisten Menschen angeblich tun (z.B. in den ersten drei oder vier oder fünf Monaten nach der Geburt Sex haben), dann stimmt etwas mit euch nicht. Dass die meisten Menschen etwas tun oder nicht tun, ist aber nie ein ausreichender Hinweis darauf, dass es für einen selbst das Richtige ist. Schon gar nicht, wenn es um etwas so Individuelles wie die Paarbeziehung geht.
Wichtig ist, dass Paare bei dem Thema „Sex“ nicht in die Sprachlosigkeit geraten. Wünsche können und sollten geäußert werden. Allerdings als Wünsche. Nicht als Ansprüche oder Vorwürfe. Zeit lassen, gegenseitig tolerant sein und auch in diesem Thema das Ziel vor Augen haben, einen Modus zu finden, der genau für dieses eine besondere Paar der richtige ist. Das kostet Mühe, ist es aber wert.
Corinna Esser bietet in regelmäßigen Abständen in ihrer Praxis in München 1-tägige Workshops zu den Themen „Eltern werden – Paar bleiben“ , „Zufriedene Eltern – Zufriedene Kinder“ und „Berufliche (Neu-)Orientierung in der Elternzeit“ an. Weitere Infos findet ihr auf ihrer Website:
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